Prüfung der Möglichkeit zur Rückkehr ins dreigliedrige Schulsystem

Sehr geehrte Frau Heymann,

die Fraktion DIE LINKE/PIRATENPARTEI verfolgt schon seit geraumer Zeit die Diskussion über die Ennepetaler Schullandschaft. Es ist deutlich geworden, dass ein Großteil der Elternschaft die ansässige Sekundarschule nur schwer akzeptiert und zum Teil in die nächsten Städte ausweicht, um ihre Kinder, in ihrem Sinne, angemessen beschulen zu lassen.

Das liegt unserer Meinung nach daran, dass das dreigliedrige Schulsystem (Hauptschule-Realschule-Gymnasium) in den Köpfen der Eltern fest verankert ist und durch ihre Entscheidung eingefordert wird. Nur so lässt sich erklären, dass man sein Kind lieber in Schwelm oder Gevelsberg zur Realschule schickt, anstatt zur Sekundarschule. Auch das Ausweichen zur Breckerfelder Sekundarschule wird so schlüssig, denn diese differenziert die Kinder (entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit) nach der Erprobungsstufe in einen Hauptschul-Realschul- und einem Gymnasialzweig.

Wir möchten die Verwaltung beauftragen zu prüfen, ob es möglich ist, zum dreigliedrigen Schulsystem zurückzukehren.

Wenn dies nicht möglich sein sollte muss überlegt werden, ob die Sekundarschule sein Konzept verändert und entsprechend des Breckerfelder Modells ausgerichtet wird. Viele Eltern stehen der Sekundarschule ebenfalls kritisch gegenüber (laut Datenanalyse), weil dort der Schwerpunkt auf Inklusion gelegt wird, d.h., dass dort Schüler und Schülerinnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf und Schüler und Schülerinnen, für die ein solcher Förderbedarf nicht vorliegt, gemeinsam differenziert unterrichtet werden. Die Bedenken vieler Eltern beziehen sich nun darauf, dass die Schwierigkeiten, die sich aus der praktischen Umsetzung dieses pädagogischen Ansatzes ergeben dazu führen, dass ihr Kind nicht entsprechend seiner Leistungsfähigkeit gefördert wird. Durch die Einführung des Breckerfelder Modells wären diese Bedenken wenigstens zum Teil ausgeräumt.

Des Weiteren möchten wir die Verwaltung bitten, für folgende Fragen eine tabellarische Datenerhebung vorzunehmen:

1.) Wie viele Schüler und Schülerinnen wechseln tatsächlich im Laufe der Jahrgänge 5,6,7 die Schulform?

Damit ist gemeint: Wie viele stammen vom Ennepetaler Gymnasium, von den Realschulen Schwelm, Gevelsberg, von der Hauptschule Gevelsberg und vom Gevelsberger Gymnasium oder Schwelmer Gymnasium und sind als „Rückläufer“ an der Sekundarschule angemeldet worden oder haben dort keinen Platz bekommen?

2.) Wie viele Schüler sind aus den Jahrgängen 5,6,7 des Ennepetaler Gymnasiums abgegangen und haben danach eine andere Schulform in einer Nachbarstadt besucht, d.h., sind nicht zur Sekundarschule gewechselt?

3.) Gibt es Schüler und Schülerinnen, die bereits vor dem Abschluss der Klasse 10 zum Gymnasium gewechselt sind?

Der Zeitraum der Erhebung sollte sich auf die letzten 5 Jahre beziehen, da man dann genauere Tendenzen und Rückschlüsse ziehen kann.