LINKSFRAKTION fordert mehr Hilfen für Erwerbslose und Frauenberatung

Linksfraktion

Die Erwerbslosen- und Frauenberatung im Ennepe-Ruhr-Kreis muss wesentlich stärker finanziell durch den Kreis unterstützt werden. So lauten die Forderungen der LINKEN im Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises.

In ihren Anträgen zum Haushalt 2015 fordert DIE LINKE im Kreistag, die Frauenberatung solle mit etwa 95.000 Euro statt mit rund 40.000 Euro gefördert werden.

Helmut Kanand, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Kreistag erklärt, die Frauenberatung im EN-Kreis leiste seit Jahren erfolgreich Beratung und Unterstützung für die von Gewalt betroffenen Frauen. Die telefonische Erreichbarkeit und die Entlastung der Frauenberaterinnen von Organisationsaufgaben konnten bisher nur durch Spenden ermöglicht werden.  Kanand fürchtet: „Wir sehen die Zukunft für die telefonische Erstberatung  gefährdet. Diese muss dauerhaft abgesichert werden, damit die Erreichbarkeit der Frauenberatung für Akutkontakte und erste Hilfe gewährleistet werden kann.“ Der Fraktionsvorsitzende fordert zudem: „Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen gab es zahlreiche Aktionen und  Presseberichte, die auf das gesellschaftliche Problem eindringlich aufmerksam machten. Den Worten müssen jetzt Taten folgen.“

Die Beratungskapazität des Vereins HAZ Arbeit und Zukunft Hattingen soll auf zwei volle Stellen ausgebaut werden. Dafür  beantragt die Linksfraktion die Erhöhung um 35.000 Euro auf 50.000 Euro für dessen Erwerbslosenberatung in Hattingen und Witten.

Für die Beratung von HARTZ IV-Betroffenen stehen nur eineinhalb Stellen zur Verfügung. Das sei viel zu wenig, meint Kanand, für den der ständig steigende Bedarf an unabhängiger Erwerbslosenberatung offensichtlich ist: „Das Sozialgesetzbuch II ist sehr komplex und ändert sich laufend. Antragsteller finden sich in dem Dschungel der Bestimmungen kaum zurecht. Auch ist die Zahl falscher Bescheide der Jobcenter sowie von Widersprüchen und Gerichtsverfahren sehr hoch.“

Laut  Beratungsstatistik des Vereins sind die Beratungsfälle allein in den vergangenen zwei Jahren um 35 Prozent gestiegen. Der Bedarf liege zudem wesentlich höher als diese Beratungszahlen zeigen. Viele Menschen können nicht beraten werden, weil durch unzureichende Personalkapazitäten in Witten die Beratung nur an eineinhalb Tagen pro Woche angeboten werden könne. „Die Zahl der Beratungen liegt in Hattingen um ein Drittel höher als in Witten. Dort gibt es aber doppelt so viele SGB II-Betroffene“, weiß Kanand und erklärt: „Der Engpass führt besonders in Witten zu Beratungsstaus. Eine   sechswöchige Wartezeit auf ein Beratungsgespräch ist unzumutbar.“