Resolution für eine psychiatrische Klinik in Witten

Fraktion Witten

Änderungsantrag zu Antrag von WBG und Bürgerforum vom 26.6.2019, Rat am 2.7.2019

Sehr geehrte Frau Leidemann,

sehr geehrte Damen und Herren,

 

die Fraktion DIE LINKE. stellt folgenden Änderungsantrag zum Antrag von WBG und Bürgerforum vom 26.6.2019: Resolution für eine psychiatrische Klinik in Witten:

 

Der Rat möge beschließen:

 

Resolution:

 

Um Wittener Bürgerinnen und Bürger mit psychischen Erkrankungen angemessen und ortsnah besser versorgen zu können, begrüßen wir die Pläne von NRW- Gesundheitsminister Laumann dazu. Er schlägt vor, in Witten eine stationäre psychiatrische Versorgung mit über 70 Betten neu zu bauen. Eine Tagesklinik mit über 20 Betten soll die Versorgung im ambulanten Bereich unterstützen.

 

Fast alle Wittener Bürger/-innen werden der Fachklinik in Hattingen-Niederwenigern zugewiesen. Dafür benötigen sie mit dem ÖPNV ca. eine Stunde und mehr Fahrtzeit. Ein kleiner Teil der Bürger/-innen, die auf dem Schnee wohnen, können im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke versorgt werden. Auch hier ist viel Geduld für die Fahrt mit dem Bus mitzubringen. Beide Standorte sind nicht ortsnah.

Witten ist die größte kreisangehörige Stadt mit 96.000 Einwohner/-innen. Es ist an der Zeit, neben den vielen ambulanten Angeboten der Sozialpsychiatrie auch ein stationäres psychiatrisches Angebot vorzuhalten.

 

Psychisch Erkrankte benötigen genau so viel Beistand und Unterstützung von Freunden, Verwandten und Nachbar/-innen wie Patient/-innen mit körperlichen Krankheiten.

 

Die Kommunikation mit den behandelnden Hausärzten und Neurologen sollte ebenso nur kurze Wege erfordern.

 

Dies ist mit einer ortsnahen stationären Versorgung für psychisch Erkrankte sehr gut möglich. Dies wäre eine große Hilfe, um schnell wieder stabil und gesund zu werden.

 

Begründung:

 

In der öffentlichen Diskussion wird zum Teil versucht, die Interessen der Wittener Bürgerinnen und Bürger mit den wirtschaftlichen Notwendigkeiten der beiden bestehenden Psychiatriestandorte in Beziehung zu setzen.

Heute erkranken immer mehr Menschen an psychischen Krankheiten und immer mehr trauen sich, sich behandeln zu lassen.

 

Die Not der Erkrankten und alle Möglichkeiten für eine Linderung sollten im Vordergrund stehen. Die Einzugsgebiete der bestehenden Kliniken in Hattingen und in Herdecke werden ausreichen, um weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können.

Besitzstandsdenken der Kliniken und Wahlkampfstrategien auf Kreisebene sollten für diese Entscheidung zurückstehen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ulla Weiß

(Fraktionsvorsitzende DIE LINKE)