Privatisierung des Schwimm In kläglich gescheitert

Ulrich Rothtauscher

DIE LINKE begrüßt die geplante Rekommunalisierung des Schwimm In

Eigentlich kann DIE LINKE sagen: „Wir haben es immer gewusst. WirSchwimm in Gevelsberg haben im Rat immer gegen alle Anträge bezüglich Schwimm in gestimmt. Hätte vor allem die ‚Absolute-Mehrheit-Partei SPD’ auf unsere Argumente gehört, hätten für die Gevelsberger Einwohnerinnen und Einwohner viele Millionen Euro sinnvoller eingesetzt werden können.“

Ulrich Rothtauscher, Ortssprecher DIE LINKE: „Auch wenn diese Entwicklung unserer Einschätzung nach recht gibt, freuen wir uns nicht darüber, dass Millionen Euro Steuergelder in den Sand gesetzt wurden. Schwimmen, saunieren gehört auch zur Gesundheitsförderung und somit für uns zur Daseinsvorsorge, die nicht in private Hand gehört.“

„Es ist eine Schande für die Gevelsberger Politik, so blind nach wenigen Monaten in diese Situation gerannt zu sein“, meint der Fraktionsvorsitzende Thomas Schock. Dass DIE LINKE gegen alles gestimmt hat, lässt er so nicht gelten. „Wir hatten nichts gegen den Ausbau der Saunalandschaft, sie war nur zu groß und zu teuer. Dass das Freibad dringend renoviert werden muss, hat DIE LINKE bei einer Ratssitzung vor über zwei Jahren erwähnt. Aber an dem Freibad war die Betreibergesellschaft DSBG nicht interessiert.  Auch dass dieser ganze Ausbau nicht behindertengerecht geplant worden ist, wurde nach einem Antrag der DIE LINKE festgestellt und positiv abgestimmt, aber bis heute nicht realisiert..“
„Pleiten, Pech und Pannen, wo wir hinsehen“, meint Ratsfrau Christina Zett. Sie hat bereits im Kommunalwahlprogramm der LINKEN 2009 festgestellt: „Wenn eine Kommune ihr eigenes Schwimmbad nicht verwalten kann, ist dies ein Armutszeugnis. Eine gewinnorientierte GmbH hat andere Zielsetzungen. Es ist zu befürchten, dass gerade finanzschwache Einwohnerinnen und Einwohner in Zukunft auf ein Bad im Schwimm in verzichten müssen.“

Genau diese Preise, im Zusammenspiel mit katastrophalen Managementfehlern haben zum Scheitern geführt. Wo war die Werbung? Wo die Events? Wo attraktive Angebote für finanzschwache Mitmenschen? Nichts! Es wurde nur auf Mundpropoganda gesetzt, vorwiegend auf Menschen mit guter finanzieller Ausstattung.

Als DIE LINKE in den Rat der Stadt Gevelsberg einzog, war diese (Teil)Privatisierung bereits abgeschlossen. DIE LINKE konnte nur immer wieder die Finanzspritzen, wie zuletzt 500 tsd Euro zulasten der Gevelsberger Straßenunterhaltungskosten ablehnen. Alle anderen Parteien haben dies mitgetragen – hier und da gab es mal kritische Fragen.

In der Haushaltsrede 2010 sagte Christina Zett: „ Die Modernisierungsmaßnahmen in Höhe von rund 6.9 Mio Euro, davon 3 Mio. in 2010 kommen dem neuen Betreiber zu gute – dafür wurden auch noch Kredite aufgenommen. Das Schwimm in wird hübsch gemacht für die Verpachtung und Fremdbetreibung.
Folge nach dem Erwerb: Preis für die Nutzer werden voraussichtlich steigen. Werden die Beschäftigten auch nach einem Jahr dort arbeiten können?
Wir sind nicht gegen eine Modernisierung. Wir fragen uns jedoch, warum die Kommune das Schwimmbad nicht weiter betreiben kann? Bzw. Warum investiert der neue Betreiber nicht auf eigene Kosten?“

DIE LINKE war also nicht gegen alles, sondern gegen die Privatisierung und die Höhe der Investitionen.

Nun ist es so gekommen wie von der LINKEN prophezeit wurde: Viele Gevelsbergerinnen und Gevelsberger haben bei der Eröffnung der Afrikana Sauna Zweifel über die Anlage geäußert: Schön, aber zu groß für unser Gevelsberg. Es kann nur jedem klar sein, dass so eine Anlage nur profitabel (oder zumindest kostendeckend) sein kann, wenn sie Besucher aus einem weiten Umfeld anzieht. Das Westfalenbad in Hagen gab es bereits.

Nun ist es endlich auch bei allen Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern in Gevelsberg angekommen.

Die Fraktion und Partei DIE LINKE ist sich einig, dass sie sich, trotz aller Warnungen in der Vergangenheit, auf jeden Fall am Prozess der Zukunftsgestaltung des Schwimm in beteiligen wird. Eine Schließung des Bades wird DIE LINKE zu verhindern versuchen.
Eine Kommune wie Gevelsberg muss in der Lage sein, die Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohnern befriedigen zu können. Der Fokus muss nun endlich auf ein sinnvolles nachhaltiges Zukunftsprojekt gelenkt werden.
Was bleibt ist ein Bürgermeister, der nun endlich einsieht, dass die Privatisierung falsch war und ein großes Loch in der Kasse hinterlassen wird.