Galeria Kaufhof Witten soll Ende August schließen

Nur der Profit zählt!

 

Dienstagnachmittag wurde öffentlich, was viele Wittener befürchtet hatten: Ende August soll die Filiale von Galeria Kaufhof in Witten schließen. Große Transparente mit diesem Hinweis sind auf die Fenster mit der Dekoration zum Sommerschlussverkauf geklebt worden.

 

„Die Beschäftigten haben nur noch wenig Hoffnung auf eine Rettung ihrer Filiale“, so Ursula Weiß, Bürgermeister-Kandidatin für DIE LINKE.

 

„Hier wird eine Filiale, die bis zuletzt schwarze Zahlen geschrieben hat, geschlossen. Die Mitarbeiter*innen haben seit vielen Jahren um ihren Arbeitsplatz gekämpft. Sie haben viele Kürzungen beim Lohn mitgetragen. Selbst bei der Miete soll es ein Entgegenkommen für Galeria Kaufhof Witten gegeben haben. Für die neuen Eigentümer hat dies alles nicht gereicht. Die Renditeerwartungen waren offenbar so hoch, dass ein kleines Haus diese nicht erreichen kann. Es ist ein Skandal, dass Profite über Menschen gestellt werden“, kritisiert Ursula Weiß die Unternehmenspolitik.

 

„Für die Beschäftigten bleibt jetzt das Versprechen, ein halbes Jahr in eine Transfergesellschaft gehen zu können, mit gekürzten Bezügen. Danach endet die Verantwortung ihres langjährigen Arbeitgebers. Ob sie eine gleichwertige Anschlussbeschäftigung in der Nähe finden, ist gerade in Corona-Zeiten sehr zweifelhaft“, so Ursula Weiß.

 

„Natürlich hätte sich Galeria Kaufhof schon vor Jahren auf mehr Nachhaltigkeit umstellen müssen: Mehr Wert auf faire Produktionsbedingungen in den Herstellerländern, mehr Wert auf ökologische und klimafreundliche Produktionsweisen und mehr Transparenz bei den Lieferketten. So hätten neue Käufergruppen erschlossen werden können. Für dieses spannende Experiment ist es jetzt offenbar zu spät“, bedauert Ursula Weiß.