Sehr geehrte Frau Leidemann,

in den beiden letzten Sitzungen des Verwaltungsrats Kulturforum ist zur Vermietung von großen Teilen des Haus Witten an die Creative Kirche zur Einrichtung einer Pop-Akademie berichtet worden.

Aus Sicht der Fraktion DIE LINKE ergeben sich dazu weitere Fragen. Wir bitte um eine rasche schriftliche Beantwortung.

1. Die Creative Kirche Witten möchte eine Pop-Akademie für Gospelmusik im Haus Witten einrichten.

Auf ihrer Homepage stellt sie sich selbst so dar:

„Die Creative Kirche ist eine Einrichtung des Evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten. Ihr Auftrag ist es, die gute Nachricht von der Liebe Gottes durch Musik so weiterzugeben, dass Menschen sie als Hilfe im Alltag und Hoffnung für ihr Leben verstehen können.“

(Abruf 28.2.2016 - http://www.creative-kirche.de/ueber-uns/was-ist-die-creative-kirche/)

Soweit bekannt ist, sollen Räume in einem erheblichen Umfang an die Creative Kirche vermietet werden. Inwieweit ist sichergestellt, dass Haus Witten weiterhin ein weltoffener Ort ist, der Menschen mit und ohne religiöse Bindung zu sich einlädt? Könnte durch die starke Präsens der Creativen Kirche der säkulare Charakter von Haus Witten verloren gehen?

2. Inwieweit sind die öffentlichen Mittel, die in den Umbau von Haus Witten geflossen sind, an Bedingungen geknüpft, die lediglich eine säkulare Nutzung von Haus Witten ermöglichen und eine starke Präsens eines kirchlich orientierten Mieters ausschließen?

3. Die geplante Vermietung ist offenbar auch mit Umbauten verbunden. Gibt es dazu eine Übereinkunft mit den damaligen Architekten bezüglich des Urheberschutzes für die Architektur von Haus Witten?

4. Für welchen Zeitraum ist der Abschluss eines Mietvertrages geplant?

5. Wie viele Quadratmeter soll die zukünftige Anmietung durch die Creative Kirche umfassen? Ergeben sich dadurch Einschränkungen bei der Buchung von Räumen im Haus Witten durch Nutzer, wie Standesamt, Kino, freie Gruppen, Veranstalter?

6. Kann die Musikschule die Räumlichkeiten im Haus Witten einschließlich der Keller- und Lagerräume im gleichen Umfang wie jetzt weiter nutzen? Falls nicht, welche Räume muss sie abgeben? Gibt es dann Ersatzräume für die Musikschule?

7. Gab es eine Abstimmung zwischen der Musikschule und der Pop-Akademie bezüglich der Nutzung von Haus Witten?

Mit freundlichen Grüßen

Ursula Weiß

Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Verwaltungsrat Kulturforum

Beate Albrecht

Sachkundige Bürgerin im Verwaltungsrat Kulturforum

Sehr geehrte Frau Weiß,

zu Ihrer o.g. Anfrage nimmt das Kulturforum wie folgt Stellung:

Bisher wurde noch kein Mietvertrag abgeschlossen. Es bleibt das Ergebnis der weiteren Verhandlungen abzuwarten.

Zu den einzelnen Fragen:

Zu Frage 1:

Die Creative Kirche Witten möchte eine Pop-Akademie für Gospelmusik im Haus Witten einrichten.

Auf ihrer Homepage stellt sie sich selbst so dar:

„Die Creative Kirche ist eine Einrichtung des Evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten. Ihr Auftrag ist es, die gute Nachricht von der Liebe Gottes durch Musik so weiterzugeben, dass Menschen sie als Hilfe im Alltag und Hoffnung für ihr Leben verstehen können.“

(Abruf 28.2.2016 - www.creative-kirche.de/ueber-uns/was-ist-die-creative-kirche/)

Soweit bekannt ist, sollen Räume in einem erheblichen Umfang an die Creative Kirche vermietet werden. Inwieweit ist sichergestellt, dass Haus Witten weiterhin ein weltoffener Ort ist, der Menschen mit und ohne religiöse Bindung zu sich einlädt? Könnte durch die starke Präsens der Creativen Kirche der säkulare Charakter von Haus Witten verloren gehen?

Die publikumsoffenen, für Veranstaltungen genutzten Räume von Haus Witten werden durch den Einzug der Pop-Akademie ins Haus Witten kaum betroffen sein.

Zu Frage 2:

Inwieweit sind die öffentlichen Mittel, die in den Umbau von Haus Witten geflossen sind, an Bedingungen geknüpft, die lediglich eine säkulare Nutzung von Haus Witten ermöglichen und eine starke Präsens eines kirchlich orientierten Mieters ausschließen?

Eine Genehmigung von Seiten des Fördergebers, der Bezirksregierung Arnsberg, zur Vermietung an die Pop-Akademie liegt dem Kulturforum Witten vor.

Zu Frage 3:

Die geplante Vermietung ist offenbar auch mit Umbauten verbunden. Gibt es dazu eine Übereinkunft mit den damaligen Architekten bezüglich des Urheberschutzes für die Architektur von Haus Witten?

Während des gesamten Prozesses wurden alle möglichen baulichen Veränderungen mit dem Denkmalschutz sowie dem Bauordnungsamt abgesprochen. Ebenso selbstverständlich wurden mögliche Fragen des Urheberrechts beachtet.

Zu Frage 4:

Für welchen Zeitraum ist der Abschluss eines Mietvertrages geplant?

Hier kann noch keine Aussage gemacht werden, da bisher noch kein Mietvertrag abgeschlossen wurde (s.o.)

Zu Frage 5:

Wie viele Quadratmeter soll die zukünftige Anmietung durch die Creative Kirche umfassen? Ergeben sich dadurch Einschränkungen bei der Buchung von Räumen im Haus Witten durch Nutzer, wie Standesamt, Kino, freie Gruppen, Veranstalter?

Für Nutzergruppen wie Standesamt, Kino, freie Gruppen, Veranstalter oder andere ergeben sich keine Einschränkungen, da es sich nur um eine Nutzungsverdichtung handelt.

Zu Frage 6:

Kann die Musikschule die Räumlichkeiten im Haus Witten einschließlich der Keller- und Lagerräume im gleichen Umfang wie jetzt weiter nutzen? Falls nicht, welche Räume muss sie abgeben? Gibt es dann Ersatzräume für die Musikschule?

Das Kulturforum, insbes. Institut Saalbau / Haus Witten, sowie die Stadt haben die Musikschule bei der Suche nach geeigneten Ersatz-Lagerräumen unterstützt.

Zu Frage 7:

Gab es eine Abstimmung zwischen der Musikschule und der Pop-Akademie bezüglich der Nutzung von Haus Witten?

Die Musikschule wurde insbes. vom Institut Saalbau / Haus Witten während des gesamten Prozesses laufend über den Stand der Verhandlungen mit der Pop-Akademie informiert und zum Thema gehört.

Mit freundlichen Grüßen

gez.

Leidemann