Änderungen zur 3. Fortführung des Nahverkehrsplans Ennepe-Ruhr-Kreis

DIE LINKE Fraktion Witten

Ergänzungen zum TOP 2 der Sitzung

Die Fraktion DIE.LINKE im Rat der Stadt Witten stellt folgenden Antrag zur Beratung im Ausschuss für Verkehr am 22.10.2013 zur Vorlage Nr. 0811/ V 15 vom 27.9.2013. Diese Vorlage soll als Tagesordnungspunkt 2 der Sitzung beraten werden.

Antrag:

Der Beschlussvorschlag wird um folgende Punkte erweitert:

„Der Ausschuss beauftragt die Verwaltung weiterhin:

  1. Auf den EN-Kreis einzuwirken, dass vor einer Veränderung des Nahverkehrsangebotes ist die Mobilitätsuntersuchung für das Kreisgebiet EN, zumindest aber für die Stadt Witten angefertigt und ausgewertet wird.


  1. Auf den EN-Kreis einzuwirken, dass als generelle Tendenz keine Leistungseinschränkung für Witten geplant, sondern die ÖPNV-Planung zukunftssicher gestaltet wird.

Dazu gehören folgende Aspekte,

  • die Attraktivität des ÖPNV soll weiter gesteigert werden,

  • der ÖPNV soll inklusiv gestaltet werden,

  • das steigende Lebensalter vieler MitbürgerInnen wird angemessen berücksichtigt,

  • den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV wird gefördert, auch aus Klimaschutz- und Umweltgründen,

  • die Staub- und Schadstoffbelastung in der Innenstadt wird durch die Anschaffung emissionsarmer Fahrzeugen, z. B. Gasfahrzeuge weiter reduziert,

  • ebenso wird die Lärmbelastungen weiter reduziert,

  • die KundInnen werden aktiv in die Planung miteinbezogen.

3. Auf den EN-Kreis einzuwirken, dass bei folgenden Linien Änderungen vorgenommen werden:

  • 310: Beibehalten des 15-Minuten-Taktes Samstags bis Nachmittags in Witten

  • 320: Beibehalten des 15-Minuten-Taktes bis Rüdinghausen

  • 371: Den bisherigen 20-Minuten-Takt beibehalten.

  • 376: Den bisherigen 20-Minuten-Takt beibehalten.

  • 378/379: Die Busse fahren ganztägig den Hauptbahnhof an.

  • 592: Die Linie wird von Bommern zum Hauptbahnhof, dann zum Rathaus geführt.

  • 320/379: Die Anschlüsse am Rathausplatz werden vertaktet.

  • N 17/N 18: Die Linien werden zeitnäher vertaktet


Begründung:

Zu 1.: Vor weiteren Kürzungen der Takte des bestehenden Nahverkehrsplans sollte eine Analyse der Bedarfe und des Ist-Zustandes erfolgen. Daher sollte möglichst im gesamten Kreisgebiet, aber zumindest auf dem Gebiet der Stadt Witten vom Ennepe-Ruhr-Kreis eine Mobilitätsuntersuchung durchgeführt werden. Darin sollen sowohl neue Siedlungsgebiete, neue Fahrbedarfe und neue Ziele, z. B. Stadtgalerie ermittelt werden. Ebenso sollte das Verkehrsverhalten der Wittener BürgerInnen analysiert werden. Beispielhaft ist dies in der Untersuchung vom Kreis Heinsberg von 2012 dargestellt

worden. Die Kurzfassung ist abrufbar unter

http://www.mobil-hs.de/fileadmin/red_dateien/hs/Kurzfassung_Mobilitaetsuntersuchung_HS.pdf

Bei Kenntnis der Bedarfe lässt sich auch der Nahverkehrsplan zielgerichteter und effizienter gestalten.

Zu 2.: Der ÖPNV sollte zukunftssicher gestaltet werden. Dazu gehört die verstärkte Berücksichtigung von behinderten und alten Menschen, um die Inklusion weiter zu realisieren. Aus Klima- und Umweltschutzgründen ist der Anstieg des Modal Split anzustreben. Dies sollte mit dem Einsatz umweltfreundlicher, leiser und emissionsarmer Fahrzeuge für den ÖPNV verbunden werden.

Zu 3.:

- Die Straßenbahnlinie 310 dient besonders am Samstag zur Beförderung von BürgerInnen von Heven und Bochum-Langendreer in die Wittener Innenstadt zum Einkaufen. Insbesondere die neue Stadtgalerie Witten und der Wochenmarkt in der Bahnhofstraße profitieren von diesem ÖPNV-Angebot im Viertelstundenrhythmus.

- In Rüdinghausen werden immer noch laufend neue Siedlungsgebiete erschlossen. Um eine Mobilität in die Innenstadt und nach Annen ohne Auto attraktiv zu gestalten, sollte die 15-Minuten-Anbindung der 320 tagsüber beibehalten werden.

- Die Linie 371 führt über den Sonnenschein nach Stockum. Der Stadtteil Sonnenschein besteht aus einer kompakten Wohnsiedlung mit mindestens 1.000 EinwohnerInnen. Der Stadtteil Stockum hat 5.954 EinwohnerInnen. Um knapp 7.000 EinwohnerInnen eine gute ÖPNV-Anbindung zu garantieren, muss der 371 im 20-Minuten-Takt weiter geführt werden. Eine gute Anbindung zur S-Bahnlinie 1 ist mit dem 20-Minuten-Takt weiter gewährleistet, da die S-Bahn ebenfalls im 20-Minuten-Takt fährt.

- Die Linie 376 verbindet die Stadtteile Witten-Innenstadt, Annen, Ardey und die Stadt Herdecke

miteinander. Viele SchülerInnen nutzen diesen Bus. Eine Reduzierung des Taktes auf 30 Minuten wäre eine massive Verschlechterung dieser Verbindungslinie und besitzt keine Zukunftsfähigkeit.

- Um den KundInnen, die auf den Linien 378 und 379 unterwegs sind, einen guten Anschluss an die Zugverbindungen und die anderen Buslinien zu ermöglichen, sollten sowohl 378 als auch 379 ganztägig den Busbahnhof/ Wittener Hauptbahnhof anfahren.

- Die 592 sollte von Bommern kommend wieder erst zum Hauptbahnhof und dann zum Rathaus geführt werden. Nur so können die Züge gut erreicht werden.

- Ein besserer Anschluss sollte für die Linien 320 und 379 am Rathausplatz gefunden werden, um ein Umsteigen zu ermöglichen. Dies ist zurzeit in der Regel nicht möglich.

- Bei der Nutzung der Nachtbuslinien N 17 und N 18 muss eine halbe Stunde Wartezeit eingeplant werden. Besser wäre es, die Linien zeitnäher zu vertakten.

Für die Fraktion

Jürgen Wolf