AFD? NICHT SCHON WIDER! Demo gegen den Wahlkampfauftakt der AFD im Ennepe-Ruhr-Kreis

AFD nicghjt

Auf Anfrage einiger Bürgerinnen und Bürger veröffentlichen wir unseren Redebeitrag zum Nachlesen.

Redebeitrag der Partei DIE LINKE Ennepetal ENSSQ:
Der Ennepe-Ruhr-Kreis stellt sich quer, 16.08.2020

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten
ich begrüße euch in Namen meiner Ortsverband Die Linke Ennepetal,dass ihr heute euer Freizeit geopfert habt um gegen den braunen Sumpf zu demonstrieren.Dafür, einen herzlichen Dank.
Der Landesverband der AFD hat geplant,heute eine Veranstaltung im Haus Ennepetal durchzuführen. Diese Veranstaltung findet statt. Dagegen demonstrieren wir.
Warum demonstrieren wir, wenn die AFD in Ennepetal eine Veranstaltung durchführt?
Die AFD ist seit ihrer Gründung im Jahre 2013 von einer EU-skeptischen und wirtschaftsliberalen Partei immer weiter nach RECHTS gerückt. Sie wandelte sich – von einer rechtspopulistischen zu einer in Teilen rechtsextremen Partei.
Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen Angst um ihre Zukunft haben bis zur nackten Existenzangst. Werde ich meinen Arbeitsplatz behalten?
Werde ich meine Miete zahlen können?
Werde ich von meiner Arbeit und zukünftig von meiner Rente leben können?
Wie wird die Zukunft für meine Kinder und Enkel aussehen?
Wird diese Gesellschaft friedlich bleiben bzw. betont friedlich werden, ehrlich zusammenwachsen und allen
Mitmenschen eine ehrliche Chancengleichheit bieten?
Tatsächlich kümmert sich die AFD um die hier umrissenen Sorgen und Nöte nur vorgeblich. In der hier beschriebenen Situation und Notlage vieler Mitbürger*innen kann man Menschen ködern, indem man nicht etwa ihre wahren Sorgen und Nöte ernst nimmt, sondern – manipulativ hetzend - von den eigentlichen Problemen ablenkt. Das war und ist die Strategie der AFD.
Im Laufe der zurückliegenden Jahre haben sie sich immer wieder provokativ und volksverhetzend geäußert – meist bemüht, in Dementis ihre menschenverachtenden Äußerungen zu relativieren.
Wer z. B. die Verbrechen des Nationalsozialismus zunächst als „Vogelschiss“ bezeichnet, hat auch nach der anschließenden Relativierung mit dieser Äußerung mitgeholfen, das Tor aufzustoßen zu einer Verharmlosung bis hin zur Geschichtsverleugnung.
Die Gräueltaten des Nationalsozialismus müssen wir jedoch stets in unserer Erinnerung behalten:
Die Verfolgung von Mitbürgern jüdischen Glaubens,
Die Verfolgung und die Ermordung der Andersdenkenden.
Die Verfolgung von Mitbürgern, die Nationalsozialisten rassistisch Zigeuner nannten. Statt dieser rassistischen Fremdbezeichnung ist die Bezeichnung Sinti und Roma richtig.


Diese Verfolgung mündete in brutalen Völkermord: 6 Millionen Juden und ca. 500.000 Sinti und Roma wurden in Konzentrationslagern vernichtet.
Der Zweite Weltkrieg war ein rassistisch motivierter Angriffs- und Vernichtungskrieg.
Daher muss die Erinnerung und Aufarbeitung der Gräueltaten des Nationalsozialismus weiterhin betrieben werden.
Ebenso muss unsere koloniale Vergangenheit kritisch betrachtet und analysiert werden: Auch hier sind von Deutschen Verbrechen begangen worden – so z. B. der Völkermord an den Herero und Nama in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika.
Wer Fluchtursachen verstehen will, der muss sich u. a. mit den Folgen des Kolonialismus und Neokolonialismus auseinandersetzen.
Auch wenn eine solche Auseinandersetzung durchaus stattfindet, so gibt es in unserer Zeit oft rassistische Hetzen und Gewaltexzesse von neurechten und rechtsextremen Gruppierungen gegen Geflüchtete. Teile der AFD suchten und suchen den Schulterschluss mit diesen Gruppierungen – auch in aller Öffentlichkeit.
Der im Jahre 2015 gegründete sogenannte Flügel der AFD existiert seit April 2020 offiziell nicht mehr, da das Bundesamt für Verfassungsschutz ihn im Marz 2020 als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung“ einstufte und

seine Vertreter unter Beobachtung stellte. Die ehemaligen Mitglieder des völkischen und nationalistischen Flügels existieren jedoch weiterhin in der AFD und wirken dort weiterhin prägend und Demokratie-zersetzend.
Wer die Wahrheit verdreht, Zwietracht und Hass in unserer Bevölkerung sät und autoritäre, völkisch-nationalistische, homophobe, antifeministische, antisemitische und geschichtsrevisionistische Positionen vertritt, der hat keinen Platz in unserem politischen Spektrum und soll – nicht zuletzt mit Blick auf unsere Vergangenheit - in unserer Stadt / in unserem Landkreis keine Veranstaltungen durchführen dürfen.
Uns LINKEN liegt eine Politik mit sozialen, ökologischen, solidarischen und antirassistischen Akzenten am Herzen. Wir wollen mit den demokratischen Kräften unseres Landes unsere Gegenwart und Zukunft gemeinsam gestalten:
In unseren Städten, Landkreisen, Bundesländern, in unserem Staat, in Europa und schließlich weltweit.
Mit Blick auf unsere Vergangenheit sagen wir zu jeder Form rechtsextremer Hetze und Gewalt und Geschichtsverleugnung:
Wehret den Anfängen.